Donnerstag, 28. Juli 2011

Wie die Magie die Welt verließ -Prolog-

manchmal verlässt einen das gefühl, dass etwas an díeser welt nicht stimmt, nie ganz. die realität fühlt sich unwirklich an, als fehlte irgendetwas.es gibt tage und menschen, die dieses gefühl vergessen machen können, doch es geht nie ganz. der blick aus dem fenster zeigt eine welt, die echt ist, sich aber nicht so anfühlt. immer mehr menschen scheinen bloße hüllen zu sein. sie versuchen sich mit dingen, fakten oder gefühlen zu füllen, doch zu helfen scheint nichts.
wenn man mit den altvorderen noch des nachts an einem lagerfeuer sitzen und ihren geschichten lauschen könnte, dann wüssten sie auch dazu eine mitreißende und zugleich bedeutungsvolle geschichte zu erzählen:
    als die menschen erschaffen wurden, geschah dies aus dem grund, dass sie sich entwickeln sollten. sie sollten das beste aus ihren möglichkeiten schöpfen um zu werden und nicht bloß zu sein. um dies gewärleisten zu können schuf man sie mit einem loch im herzen, was sich durch nichts füllen ließe, auf dass sie immer weiter strebten. unglücklicherweise strebten die menschen nie allein nach entwicklung, sondern nach macht und stärke. nichts konnte das loch in ihrem herzen füllen, kein reichtum, kein wissen, keine liebe- sie wollten immer noch mehr und mehr.
nun muss man wissen, dass die welt voller magie ist. früher wie heute. nur trat die magie früher viel offener zu tage und musste sichnicht verstecken. es lebten allerlei magische geschöpfe auf dieser erde, gut und böse, weise oder ganz einfach. magie trat in den wundervollsten formen offen zu tage und war auch den menschen zu eigen.
doch es geschah, dass die menschen in ihrem unstillbaren hunger auch nicht genug von der magie bekamen und sie für ihre zwecke missbrauchten. durch ihre maßlosigkeiten schrieben sie die geschichte, wie der zauber unsere welt verließ...

Sonntag, 17. Juli 2011

Sonntagsbesuch

Es gibt Orte, an denen sich Erwachsene über Windeln und Schlaflagerungen unterhalten. Wo man auch hinsieht geht es um die richtige Ernährung, Kompetenzförderung, Durchschlafen, Sprachentwicklung und Pflege. 
Mit 23 gehört man da schon mit Abstand zu den Jüngsten in diesem illustren Kreisen. Nicht selten werde ich von den Alten, die die Hochaltrigen besuchen, seltsam beäugt oder verständnissvoll (zumindest vermute ich das), ja fast mitleidig angelächelt. Wie muss es sich für diese Menschen "in der nachberuflichen Lebensphase" sein muss, schon vor dem eigenen Bedarf diese Einrichtung so oft besuchen zu müssen?
Auf dem Weg zu dem inzwischen doch recht vertrauten Raum komme ich immer an dem Einzelzimmer von Frau Niemand vorbei. Die Tür ist immer zu. Man hört nie tewas aus diesem Zimmer. Die Schwestern eilen meist mit einem Schiebewagen voller medzinischem Gerät in dieses Zimmer. Frsu Niemand scheint nie Besuch zu haben. Weder sieht man sie, noch gibt es überhaupt eine Art Lebenszeichen von ihr.
An meinem Ziel angekommen, sehe ich eine Frau, die im komplett stillen Raum still aus dem Fenster sieht. Es regnet draußen ganz leise. Diese Frau, die ich hier regelmäßig besuche wartet den ganzen Tag auf nichts anderes als auf ihren Besuch. Alle anderen Bewohner sind für sie fremd und seltsam. Sie könne mit niemandem reden, doch wenn einer von uns da ist redet sie, weint sie und fragt viel. Immerwieder das gleiche. Alles abstrakte, alles was sie nicht direkt (be)greifen kann versteht sie nicht und macht sie zornig und manchmal richtig böse.
Im Grunde fühlt sich diese Frau nur allein. Sie ist verwirrt. All die Dinge, die sie nicht mehr versteht machen ihr Angst und schüchtern sie immer mehr ein, bis sie sich gar nichts mehr traut. Jedes mal erzählt sie mir, dass sie weder Kraft noch Lust hat. Wozu brauche ich nicht zu fragen. Es geht trotzdem weiter.
Sofern ich das beurteilen kann, sind alle hier sehr nett zu ihr. Die Schwestern geben sich Mühe, andere Bewohner kennen izwischen sogar uns und fragen nach dem Wohlbefinden. Und trotzdem ist das Gefühl nicht fremd: sich inmitten einer wohlwollenden Menschenansammlung komplett einsam zu fühlen. Der Lichtblick jedes Tages sind die Besuche der Vewandten ersten Grades. In den anderthalb Stunden mit ihnen werden dann ale Facetten menschlicher Kommunikation, die noch möglich sind abgeklappert. So gut es eben heute geht. Morgen kann es schon wieder ganz anders aussehen...
Auf dem Weg nanach draußen komme ich wieder am Zimmer von Frau Niemand vorbei. Die Tür ist immernoch zu. Von drinnen höre ich eine Schwester mit jemandem sprechen. Sollte ich nach ihrer Wortwahl beurteilen mit wem sie da redet, würde ich auf einen Säugling tippen...

Mittwoch, 13. Juli 2011

Gestrandet in der Welt der Mobilität

27.000 Kilometer. Fast alle davon gemeinsam- und jetzt steht er da, mein Auto, meine persönliche Interpretation von FREIHEIT... Er ist "niedergezurrt" auf dem Rücken eines Abschleppautos der Helfer im Zeichen der gelben geflügelten Jahresendfigur mitten im achso schönen Altmühltal. Motorschaden..
Ärger, Traurigkeit, Wut und auch ein bisschen Enttäuschung tanzen inzwischen Rumba in meinem Inneren während ich versuche den hochaltrigen Schaulusten, die sich gerade aus dem Kaffeefahrtenbus gegenüber ergießen, MEINE gute Miene zu diesem zynischen Spiel zu demonstrieren: Sonnenbrille (trotz Nieselregen), Knoten in den Armen und ein mit den Nähten nach außen getragenes Oberteil, wie ich gerade zu meinem Leidwesen feststellen muss...
Beim Beobachten der um mich herum düsenden voll funktionstüchtigen Automobile wächst in mir Verachtung für jedes einzelne in mir heran. Wie sie da alle so fahren, zuverlässig, selbstbestimmt, problemlos- jeder einzelne Funke ihrer Zündkerzen ist wie Hohngelächter in meinen Ohren. Sie alle lachen mich und das rote Auto da auf dem gelben obendrauf aus.. und ich weiß nicht mal, ob ich den kleinen roten Italiener noch leiden kann...
Wieauchimmer... ein nicht wirklich glückliches Ende der fünf tollen zurückliegenden Tage. ABER: ich bin noch ganz und ich musste bisher (ich klopfe auf Holz) keine Termine deswegen absagen. Am Ende bekommen mein Töff und ich ein Privattaxi mit einem sehr gesprächigen Fahrer über die knapp 350km bis nach Hause...

Samstag, 9. Juli 2011

Sommerurlaub

Das Thermometer schreibt bei einer leichten Brise 27°C, der Himmel ist blau- weiß- gescheckt als hätte jemand der Milka- Kuh die roten Pigmente geklaut, es riecht nach frischem Gras und die Luft ist schwühl... erste Vorboten eines Gewitters?
Sommerurlaub ist es in jeder Hinsicht. Die Reste vom Studentenleben lagern zwischen Wassermelone und Wodka mitten im Kühlschrank und warten auf heute abend.. Die andere Seite, für die einen Gegenwart, für andere mögliche Zukunft, das bedeutet: 
  • am Vormittag auf den Treppen der Reihenhaushälften sitzen, 
  • gemeinsam mit Nachbarn und Nachbarskindern Rasen mähen, 
  • Werbeprospekte durchforsten (bei AldiSüd sind nächste Woche Wasserpistolen im Angebot!), 
  • Kaffee trinken, 
  • nach den Kindern rufen, die sich frei auf dem Gelände der zwei Reiheneckhäuser mit Winzgarten bewegen dürfen. So muss sich Freiheit anfühlen.
  • Gespräche über Haarschnitte, Ausland, Arbeit, Fitness und vor allem Kindererziehung
  • die Kinder suchen
  • Ameisen bekämpfen
  • Trampolin springen
  • über verschiedene Arten von Sternen mit dem großen Kind diskutieren
  • und in der Sonne sitzen.
Zwischen all der Unsicherheit und nicht-Versicherhertheit endlich auch etwas von der gewünschten Freiheit und Ruhe. Die Erkenntnis dämmert, dass auch Dorfleben nicht sooo schlecht sein muss, vor allem nachdem die Pest einen gekriegt hat und man für neues Leben verantwortlich ist.
Eine Crowd, alle wichtigen Menschen- ein Dorf... die Welt würde implodieren aber in meiner Vorstellung wären wir glücklich! Nur eher friert die Hölle zu, als das das schaffbar und sinnvoll wäre...

But for now: all IS well :)