Sonntag, 11. Januar 2009

Sinnsuche

Ein Kater über's Blechdach ging
Ein Kater über's Blechdach ging. 'S war noch warm vom Sonnenschein. Er suchte nach dem Sinn, doch der versteckte sich gut. Tückischer Kerl! Er hatte gehört von ihm, oft. Mal hier mal da. Doch zu finden war er nirgends. Wunderlich. Der Kater putzte sich.
Stimmte ein Lied an. Grausig schön! Ob dieser Sinn wohl auch isst und trinkt!? Man könnte ihm auflauern. Klappt auch bei Mäusen. Tückische Biester!
Viele kennen ihn, doch keiner genau. Vielleicht hat er einen Zwillingsbruder!? Oder es sind mehrere!? Ein Wurf können bis zu sieben sein. Ganz schön viele! Es müssen gute Jäger sein, verstecken sich gut. Jäger? Ja Jäger! Beute gibt es immer viel. Gute Jäger fangen immer Beute, doch niemand hat bisher DEN Sinn gefangen.
Aber der Sinn, der hat alle gefangen. Tückischer Kerl! Jäger jagen ist immer schwer.
Der Kater legte sich und schnurrte. Viel hatte er versucht, aller Dinge Sinn zu fangen, vergeblich. Manche Dinge kann man nicht fangen hatte der Vater einmal gesagt. Tückischer Kerl! Und nun?
Kein Sinn, keine Jagd. Schade. Er hatte von dem Sinn lernen wollen. Das Geheimnis warum er war. Kater war er. Jung war er. Auf einem Blechdach war er. Mehr war nicht sicher. Tückisch!
Doch tückisch war auch der Kater. Immerhin: halb diesseits-halb jenseits. Katzenbuckel, Zähne blecken, strecken. Gibt es keinen Sinn und einer wird gebraucht, was tun!? Der Kater legte sich, verschmolz mit der Dunkelheit. War weg. Fast weg.
Warum suchte er aller Dinge Sinn? Weil der Vater gesagt hatte, wenn es den gäbe, wäre er der beste Jäger. Schwer zu fangen. Tückischer Kerl! Von ihm wollte er lernen. Lernen. LERNEN!!! Des Katers Muskeln spannten sich. Da war er! Er hatte ihn gepackt. Tückischer Sinn seines Lebens: Lernen.