Freitag, 16. September 2011

The world got in my way..

Ich habe heute einen Vogel gefangen- 
sein Flügel war gebrochen. 

Als ich ihn mir näher besah musste ich feststellen, dass der Bruch sehr kompliziert war, 
irgendetwas hatte nicht nur seinen Flügel förmlich zerschmettert, 
sondern offenbar auch noch mindestens ein Bein- 
die Chance auf Heilung geht gen minus unendlich. 
Der Tierarzt hat erst in drei Tagen wieder Sprechstunde.


Ich bin selbst nicht in der Lage
dem armen Ding sein Ende zu erleichtern,
was wenn er doch geheilt werden kann?

Ich gebe ihm Wasser und Futter-
er frisst,
er will noch nicht gehen…

Als ich ihn vorsichtig ein weiches Lager setzen will
schließt er die Augen
und schmiegt sich  kurz an mich,
vor meinem geistigen Auge sehe ich eine einzelne Träne aus seinem Auge perlen.

Ich sehe nach dem Vogel,
er sieht nach mir.
Als ich ihm wieder Wasser geben will hackt er wie wild auf mich ein.
Das Wasser bleibt in seiner Nähe stehen.
Ich verbinde meine Hand.

Als ich noch einmal zurücksehe erkenne ich den Vogel wieder:
er hat mich früher auf dem Weg zur Schule begleitet
jetzt schaue ich ihm beim Sterben zu-
unfähig etwas zu tun.
Who needs a heart, when a heart can be broken?

Montag, 5. September 2011

Die Welt durch zerbrochenes Glas betrachtet

Da sammelt man seit Jahren die Botschaften des Universums an das empfindliche selbst und nun das. Fein säuberlich hinter Glas und Rahmen aufbewahrt und hübsch drapiert verkündeten die Zettelchen ihre Weisheiten: Man wird dich zum Anführer ernennen, Du wirst diesen Sommer viel Spaß haben, Jemand verbirgt seine Zuneigung für dich, und und und... allesamt natürlich zu 100% wahr und nachweisbar..
Wie Murphy es will ist natürlich der Katze die Schuld zu geben, dass eines Nachts selbiger Rahmen unter schlafraubendem Getöse der Schwerkraft zu Opfer fiel. Nun sitze ich da/forme die Scheibe nach ihrem Bilde/ eine Scheibe, die sich gleich sei/ zu spiegeln, glänzen und zu halten sich/und um hindurchschauen zu lassen, nur mich!
Das Kleben an sich ging nicht ganz ohne Blut, Tränen und Schweiß, doch mit dem richtigen Werkzeug und genügend Ruhe und Geduld gelingt einem eben doch fast alles. Der Blick auf die dinge dahinter hat sich jedoch verändert. Die Scheibe ist jetzt flexibler und hält mehr aus. Die Ansicht etwas schadhafter aber vielleicht etwas realistischer. Die Narbe des Glases zieht sich quer über die gesamte Fläche, der Anblick des Rahmens weckt jetzt andere Gefühle "Willkommen in der Realität" ruft es im Dauercrescendo durch sämtliche Hallen...
Das Universum, der Kosmos und das Schicksal spielen 'Mensch, ärgere Dich nicht!"-man wird rausgeworfen und darf neu anfangen, die Mitspieler bleiben Wem-auch.immer-sei-dank die selben...