Sonntag, 5. Oktober 2014

Aus der aktuellen Lektüre

"It's ok to not understand yourself"
(Es ist in Ordnung sich selbst nicht zu verstehen.)

extremely loud an incredibly close, jonathan safran foer

Donnerstag, 18. September 2014

Head against the machine

Could it be that the head is truthfully the bad?
I’m not speaking of ears and eyes and mouth-
they might be of some use.
What I mean is the brain-
collecting all those memories, impressions and pictures,
but that’s still fine.

The heart, they say, is pure-
but what does it really do?
Are those feelings meant to be pure?
Don’t they just cause pain?
How are the chances that what you feel, someone else does too?
I  mean- those ears and eyes and mouth,
Do they taste and see and hear as others do?
Isn’t it the brain, who gives meaning to them all?

It’s great to be able to realise that you’re alive.
The puppet can walk! The robot can talk!
But what else is there?
The body? the limbs?
'The Matrix man', that's what I hear them scream.
The voices in my head don’t rest- or is it my brain?

Is what they told me part of my brain?
Al those falsey misconceptions.
 My heart screams to shake them off and to be free.
Or is it my brain?
It’s all an act, you see!

My fingers try to reach for the me under my skin
But all that’s left from this are scars
That’s not a way to feel
Stupid brain!

Give me life
Give me joy
Give me pain like this
For that I see that I’m alive
I want to taste it, feel it, see it with my brain.
Get clear of myself and start being one
one with my eyes
one with my ears
one with my limbs
for they are not my limbs
THIS IS ME!

Samstag, 5. Januar 2013

Ich ziehe die Tür hinter nir zu und trete ins Freie... (erweitertes Fragment von 2011)

Wenn ich jetzt gehe, wird nichts mehr so sein, wie es mal war.
Ich lasse kein Leben zurück, ich nehme alles mit.
Die Frage ist, in welcher Form ich gehe.
Kann ich so gehen?


Können und Wollen sind Zwillinge
Gehen und Kommen auch.
Da- sein ist Existenz
Wahrnehmen nicht weniger

Veränderung heißt Lernen
Rückkehr gibt es nicht
Herzzschlag unt Atmen sind Zeit
Zeit ist unaufhaltbar

Veränderung

‚Wandel‘ könnte man im Englischen mit ‚Change‘ übersetzen, auch wenn es dafür sicherlich noch beeindruckendere Synonyme gäbe. ‚Change‘ heißt nun aber auch ‚Wechselgeld‘ und bestimmt noch einiges mehr. Sind die Veränderungen unserer Leben also das Wechselgeld der Realität des Moments?
Idealismus weicht Pragmatismus, man führt bitterernste Diskussionen über Satzanfänge deren zugehöriges Ende man überhaupt nicht kennt, Erreichtes wird wichtiger als Erfahrenes. Was sind schon Streitgespräche in einer Zeit, in der Telefone mehr wissen als Menschen? Wie kann man etwas in Frage stellen, was noch nicht einmal beendet wurde und der Autor selbst vor lauter werdenden Stimmen vergessen hat, was er eigentlich sagen wollte?

Kommunikation kann inzwischen so schnell sein, dass Spontanbesuche auszusterben scheinen. Wann bin ich das letzte Mal unangekündigt bei jemandem vorbeigegangen? Würde ich wollen, dass jemand unangekündigt vor meiner Tür steht? Hat die Disziplin nachgelassen? Weichen die Rituale den Terminen? Wer putzt heute schon noch alle 4 Wochen seine Fenster und hat Zeit für den fünf-Uhr-Tee?
Es gibt Bücher und Zeitungsartikel, die prophezeien eine Welt, die uns gibt- was wir wollen, oder besser gesagt, die uns gibt, wovon führende Unternehmen überzeugt sind, dass wir es wollen (sollten). Schon jetzt umgeben sich sehr viele Menschen mit selbst gewählten akustischen Umwelten. So schwebt man dann in der eigenen Welt, ungestört von anderen Dingen, sicher und beschützt und ganz und gar abgeschottet.
 "Du schlägst die Zeitung auf, die letzte Seite heißt aus aller Welt und beschreibt wie alles auseinander fällt" (Tele, irgendwann zwischen 2000 und 2010)
Benjamin Stein beschreibt in seinem Roman "Replay" wie in der Zukunft die Menschen direkt über Implantate mit dem Internet verbunden sind, die ihre Bedürfnisse erkennen und undgefragt danach filtern und den Konsumenten damit füttern (vgl. Die Zeit Nr. 32, Wirtschaft, S. 20).
Barbara Hambly schickt einen ihrer Hauptcharaktere nach mehreren Höllen in eine Welt, ohne Fenster-aber mit Reklameschirmen, die man nicht abstellen kann und die die Miete steigen lassen, sollte man sie stumm stellen. Statt Nahrung, nimmt man Drogen zu sich- um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und den drei Jobs nachgehen zu können, die man braucht, um sich die Drogen leisten zu können. Die Menschen sehen alle gleich aus und halten sich alle für individuell und einzigartig.
Ähnliche Szenarien in WallE usw.

Die Frage ist aber nicht ob diese Veränderungen gut schlecht oder auch beides sind. Die Frage ist, ob wir bemerken würden, wenn wir uns zum schlechteren Verändern? Wo ist die Grenze zwischen Akzeptanz, Toleranz und Einschreiten? Geht das überhaupt, wenn man sich nicht sicher sein kann, alle Randfaktoren zu kennen? Schließlich hat ja jeder Gründe für das, was er tut. Und unterliegen wir nicht alle der gleichen medialen Flut von Idealen, deren Erreichbarkeit propagiert wird, wenn man sich nur genügend anstrengt? Kann man sich überhaupt noch als außenstehend betrachten?
Fest steht, dass der Moment oft selbst die Regie übernimmt. Menschen scheinen häufiger zu reagieren, als dass sie vorher detailliert über ihre Aktionen nachdenken. Was passiert und was übrig bleibt ist Teil des Prozesses, den man Veränderung nennen mag. Je weltweiter das stattfindet, desto einheitlicher wird es. Und wenn man nur noch umgeben ist, von Dingen, die man sich selbst rausgesucht hat bzw. die nach einem speziell erstellten Profil vorsortiert wurden, wo bleibt dann das wahrhaftig Neue? Oder gibt es einfach zu viel davon und es MUSS eine Art Vorsortierung geben?

Persönlich bin ich dafür dem ganzen wieder etwas mehr Zeit zu geben und weniger kontrollieren zu wollen. Besonders im Kleinen und Zwischenmenschlichen. Es mag verträumte Spinnerei sein, aber bis jetzt hat es immer mehr gebracht wirklich zuzuhören und ausreden zu lassen, als nur darauf zu warten, selbst endlich zu Wort zu kommen und den eigenen Emotionen und Ansichten freien Lauf zu lassen…

Dienstag, 3. Juli 2012

Decisions, descisions...

"Jede festlegende Entscheidung ist der Tod hunderter von Möglichkeiten"

So oder so ähnlich kam es letzten in einem Gespräch auf. Es ging eigentlich um die Tatsache, dass ein Vertrag uns die Möglichkeit nimmt, da zu wohnen, wo wir uns es einmal erträumt haben. In meinem Fall bedeutet das die Welt, in dem Fall meines Gesprächspartners ging es um Nähe zur Heimat, denn der Vertrag kann die Welt bedeuten.
Im Moment donnert eben jenes Zitat auch durch meine kleine, private Welt. Ich habe schon öfter Zeit allein zugebracht, Zeit allein war sogar gewünscht in der Zeit, in der ich wieder in der elterlichen Wohnung ziwschenlandete. 
In drei Monaten gewöhnt man sich an so einiges. Trotzdem steht der Mietvertrag für die erste eigene Wohnung. Die Wohnung nimmt Form und Farbe an, nur irgendwie ist sie auch verdammt leer. Und was ist jetzt eigentlich in der kleinen großen Stadt? Die Freunde haben grad mit ihren eigenen Leben zu kämpfen, da ist schon ein skype- Gespräch eine Sensation.
Zwischen dem Auspacken der Kartons mal wieder eine Zwischenlandung bei den Elts. Die letzten Wochen auf Arbeit war Stress pur- es folgt einschlafen auf der Couch. Aufwachen mit der Katze auf den Füßen. Weiterpacken. Auto beladen. Vorwurfsvolle Blicke der Katzen mit dem Blick auf die Tasche.

" Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen"

Hier ist es sicher, hier ist es ruhig. Hier weiß ich, dass mir nichts passiert- aber ist das nicht langweilig, wenn einem so gar nichts passiert? Aber was wenn kein Leben in die Wohnunng kommt? Wenn sie leer bleibt? Wenn es immer weiter so wehtut? Wenn dir Kraft nicht reicht sie zu füllen. Wäre eine WG für den Anfang vielleicht doch besser gewesen? Hätte ich länger warten sollen?

"Du kannst jederzeit wieder hierher zurückkommen!" Ich weiß und auch wenn es hübsch und sicher ist, so muss ich jetzt erstmal den Schnitt machen, der normal ist, den ich schon vorher tat, der gesund ist. Tausende taten ihn vor mir, kann doch also gar nicht so schwer sein. Und zurückkommen kann ich ja wirklich mal für einen Tag oder zwei, aber nie mehr für immer.

"Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!"

Samstag, 5. Mai 2012

Tiger, Tüpfel und die Welt der Geister

Die beiden Jungkater Tiger und Tüpfel waren noch nicht lange bei ihrer Familie und gerade dem immer-spielen-und-dann-umfallen-und-schlafen-Alter entwachsen, da entdeckten sie, dass sie und Zwolfenstein nicht allein waren.

Tüpfel war bei der Erkundung eines Bücherregals auf ein seltsames Gebilde gestoßen. Eigentlich suchte er ja nur nach einem netten Paltz zum Schlafen, von dem aus er die ganze Wohnung überblicken konnte. Doch als er gerade versuchte die Lücke zwischen zwei Bückern durch Drängeln zu vergrößern erschreckte ihn etwas wie ein Fauchen. Tüpfel erschrak so sehr, dass er vor Schreck in die Luft sprang und beim Landen das Regal verfehlte. Potz-per-Dautz stürmte er aus dem Raum.

Tiger fraß grade als er seinen Bruder im Affenzahn vorbeirauschen sah. Er ging nachsehen. Tüpfel hatte sich in einen Karton verkrochen, in dem gestern Pfotenhüllen für die Chefin gekommen waren. Tiger setzte sich davor und wartete. Er musste allerdings nicht lange warten, alles an seinem Bruder schrie förmlich:"Schreck-und-Absturz"- Nichts so ungewöhnliches wenn man ein Kater ist.

Als Tüpfel sich wieder beruhigt hatte, gingen er und Tiger gemeinsam zu dem Bücherregal um sich die Sache genauer anzusehen: dort oben, auf dem dritten Brett, ganz am Rand und drei Pfoten voll Bücher von Tüpfels Schlaflücke entfernt, saß er.

Er war keine Katze, und kein Vogel und auch auch keine Maus. Er war ungefähr so groß wie eine Katze. Er saß, hatte den Schwanz in Katermanier um die Pfoten gewickelt. Er hatte kein Fell und seine Pfoten waren größer als die Tiger und Tüpfel. Die beiden spitzten ihre Katerohren: kein Laut gin von ihm aus, nicht einmal etwas wie atmen.

Tüpfel blickte zur Seite um seinem Bruder einen fragenden Blick zuzuwerfen, doch was er sah, ließ ihn gleich nochmal vor Schreck in die Luft springen. Tiger ging es nicht anders, als er bemerkte, wer sich da zu ihnen gesellt hatte: ein vier-Beine-Flügel-hart-und-kalt.

Normalerweise sitzt der, der die beiden Kater jetzt ansah, gleich neben der Garderobe und bewegt sich nicht ein bisschen.
"Hausgeister sollte man nicht ärgern!" sagte das Wesen. Tiger und Tüpfel verkrochen sich sicherheitshalber unter das Schuhregal und machten sich ganz flach.
"Dein Freund hier hätte Balduin vorhin fast heruntergeworfen. Deswegen hat er dich gewant" erklärte das Wesen erst Tiger und dann Tüpfel indem es langsam auf die beiden zukam. Sein Gang war etwas tapsiger, als der einer Katze. Katzen sind aber auch nicht aus Stein.
"Ihr könnt froh sein, dass Baltazar nicht dort saß. Der hätte sich nicht nur aufs Warnen beschränkt. Ich bin übrigens Hugo."
Jetzt legte Tiger die Ohren an. Das ging ihm zu weit. Der Steinklotz war viel zu nah. Tiger stellte seine Nackenhaare auf und ein leises knurren rumpelte bereits in seiner Kehle, da setzte sich Stein-Hugo vor die beiden ängslichen Katerkinder hin.
"Ihr braucht keine Angst haben. wir sind Hausgeister. Am Anfang waren wir nichts als Stein in einer Form, die die Menschen als 'Drachen' bezeichnen. Zumindest Balduin, Baltazar und ich. Graógramán ist ein Abbild eines Löwen. Wir alle wurden hierher gebracht von euren Menschen. Sie glauben, dass wir diese Wohnung und ihre Bewohner schützen und weil sie das glauben, ist es auch so. Ihr und der graue Rätselsprecher gehört zu den Bewohnern dieser Wohnung, deswegen braucht ihr eigentlich keine Angst vor uns haben- wir schlafen sowieso fast die gesamte Zeit. Nur lassen wir uns nicht gern aus Regalen werfen."
Und mit einem Zwinkern an Tiger und Tüpfel erhob sich Hugo wieder und ging aus dem Raum. Unsere Jungkater brauchten eine Weile, bis sie sich von dem Schrecken erholt hatten. Als sie so weit waren gingen sie zu Zwölfenstein. Der vorlaute Vogel erzählte ihnen sonst immer Geschichten, dieses eine Mal waren sie sich sicher, dass es andersherum sein würde.

Im Wohnzimmer angekommen setzten sich die zwei Kater vor den Käfig des Vogels und beobachteten ihn, wie er im Sand am Boden nach Resten suchte. Zwölfenstein ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Als er mit dem Schnabel in einem besonders großen Sandhaufen wühlte, begann er gedämpft von dem Sand, ein kleines Spottlied:

halb Diesseits
halb Jenseits 
und schläft den ganzen Tag
das eine lebt
das and're spricht
und sind doch eine Art

Mehr war dem schrulligen Vogel nicht zu entlocken

Dienstag, 17. Januar 2012

Frei aus der aktuellen Lektüre...

Ein gerade beendetes Buch und meine Lieblingspassage (wenn auch zum besseren Verständnis etwas abgewandelt)

Es sah beinahe so aus, als würden sie einander angreifen...
   "Ich will ihn auf die Probe stellen"
   "Ihn auf die Probe stellen? Wieso? Weshalb?"
   "Um herauszufinden ob er das Eisen in den Knochen und das Feuer im Bauch hat, um es mit mir aufzunehmen."
Sie schlug abermals auf den Boden. Eine Sekunde später stürzte sie sich auf ihn und fügte ihm mehrere blutige Kratzer bei. Er knurrte verunsichert und zog sich zurück.
   "Wenn du willst, dass sie dich respektiert, musst du sie auch angreifen"
...